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Damast-Bettwäsche – hochwertige Bettwäsche für Jahrzehnte

by Suzanne Welch

Der Name „Damast“ wurde vom Namen der Stadt Damaskus hergeleitet. Es handelt sich dabei um ein sehr hochwertiges Gewebe, bei dem sich schuss- und kettsichtige Teile abwechseln. Das edle Gewebe wird auf speziellen Webstühlen, die über Zugeinrichtungen verfügen, hergestellt. Damast-Bettwäsche und Tischwäsche sind auf der ganzen Welt wegen der hohen Qualität und komplizierten Muster begehrt.


Der Damast und seine Herstellungstechnik

Damast-Bettwäsche wird aus Seide, feinem Leinen oder Kammgarn hergestellt. Die glatten, glänzenden Materialien sind Teil der hohen Qualität und sind für die sehr gute Langlebigkeit verantwortlich. Ab dem 20. Jahrhundert wurde Damast aus merzerisierter Baumwolle hergestellt. Sind Schuss und Kette einfarbig, ist das Muster nur bei schrägem Lichteinfall erkennbar. Es sind auch zweifarbige Muster möglich. Traditionell ist jedoch der einfarbige Damast, der weitervererbt und auch bei Versteigerungen angeboten wird (Christies). Da Damast bei guter Pflege sehr langlebig ist, erzielen alte Damaststücke hohe Preise. Sie verfügen über aufwändige Muster, die heute nicht mehr hergestellt werden.

Echter Damast wird mit einem Kettsystem und zwei Aushebungs- bzw. Schaftsystemen hergestellt. Dabei handelt es sich um die Muster- und Grundschäfte. Die Grundbindung darf keinen wahrnehmbaren Grat zeigen. Daher werden Kreuzköper, ein fünf-, sechs- und achtbindiger Atlas verwendet. Beim Kreuzköper wird jeder Stich durch vier Fäden gebildet. „Sechsbindig“ bedeutet sechs Kettfäden sind für einen Stich notwendig. Die Musterung basiert auf den Stichen. Die Litzen des Mustergeschirrs werden unten mit Gewichten beschwert. Als Weberschiffchen werden sehr niedrige Damastschiffchen eingesetzt. Ein Webstuhl für Damast ist länger als die üblichen Webstühle. Die Darstellung von Figuren erfolgt bei der Damasttechnik in quadratischen Pixeln. Die Umrisse erfolgen stufenförmig. Je höher die Anzahl der Kettfäden in einem Stich, desto gröber wird das entsprechende Muster.


Welche Systeme stehen zur Auswahl?

Das Zampelsystem:


Jede Zugschnur endet in einem Zampel (Handgriff). Der Weber kann daher gezielt einen oder mehrere Musterschäfte heben. Das geschieht durch Ziehen und Einhaken. Die Verteilung der Muster ist vom Einzug der Stich abhängig. Diese können somit über die gesamte Webbreite verteilt oder gegeneinander gespiegelt angeordnet sein.


Das Harnischsystem:

Jeder Stich (Fadengruppe) auf den Musterschäften erhält eine Harnischschnur. Diese endet in einer Schlaufe. Diese Technik ermöglicht es, jeden einzelnen Stich auszuheben. Dadurch können auch Schriften eingewoben werden. Die Reihenfolge der Litzen spielt bei diesem System keine Rolle.


Die Bedeutung des Damasts

Aufgrund der hohen Qualität der Fasern sowie des großen Herstellungsaufwandes waren Damaststoffe sehr teuer. Die Abnehmer waren daher reiche Kaufleute, der Adel und Kirchenfürsten. Im 17. Jahrhundert wurde Großschönau in der Oberlausnitz wegen der hohen Qualität seiner Damastproduktion weltberühmt. Fast 90 % der Bewohner der Stadt verdienten ihren Lebensunterhalt durch die Weberei von Damast-Bettwäsche und Tischwäsche.

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